Information zum Status des Interventions- und Aufarbeitungsprozesses

Transparenz in Bezug auf aktuelle Erkenntnisse und die erfolgten sowie geplante Schritte des Aufarbeitungsprozesses ist ein wichtiger Baustein in der Aufarbeitung von Vorwürfen der sexuellen und sexualisierten Gewalt. Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) wird die Öffentlichkeit daher in regelmäßigen Abständen zum aktuellen Status der Aufarbeitung mit Bezug zu den in der ARD-Reportage „Missbraucht“ aufgezeigten Vorwürfen sexualisierter und sexueller Gewalt informieren.

 

Umgang mit eingehenden Hinweisen und Meldungen

Seit Veröffentlichung der ARD-Dokumentation sind beim DSV diverse Hinweise zu Vorwürfen sexualisierter bzw. sexueller Gewalt eingegangen. Die Hinweise beziehen sich zum Großteil auf Fälle, die schon viele Jahre und Jahrzehnte zurückliegen. Aufgrund der den Hinweisgeber*innen zugesicherten Diskretion und der Verpflichtung zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten wird der DSV keine genaueren Angaben zu den Inhalten der eingegangenen Hinweise sowie Hinweisgeber*innen machen. Die Anzahl der Hinweise und Meldungen liegt aktuell im einstelligen Bereich.

Durch die seit Anfang 2020 ehrenamtlich tätige DSV-Präventionsbeauftragte Franka Weber sowie zum Teil auch durch die Präventionsbeauftragten der Landesverbände werden alle Hinweise aufgenommen und gemäß des 2019 veröffentlichten DSV-Präventionskonzeptes bearbeitet. Der Fokus liegt aktuell auf der Intervention. Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Hinweisgeber*innen und möchten nochmals alle Menschen, die Kenntnis zu Gewalttaten im Schwimmsport haben, aufrufen, sich an uns oder eine andere anerkannte und unabhängige Beratungsstelle zu wenden.
Weiterführende Informationen, Ansprechpartner*innen und Kontaktinfos finden Sie unter: https://www.dsv.de/der-dsv/kontakt/schutz-vor-gewalt/
Schweigen schützt immer die Falschen.

DSV will externes Aufarbeitungsteam etablieren

Der DSV hat versichert, dass alle in der ARD-Reportage aufgeführten Fälle sexueller und sexualisierter Gewalt aufgearbeitet werden. Für die Umsetzung dieses Prozesses will der DSV schnellstmöglich ein externes und unabhängiges Aufarbeitungsteam einsetzen.

Für die Zusammenstellung des Teams werden wir uns am Anforderungsprofil der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, die im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt ist, orientieren. Entsprechend dürfen bei Mitgliedern des Aufarbeitungsteams zum Beispiel keine professionellen, finanziellen oder privaten Verbindungen zum DSV oder deren Verantwortlichen bestehen. Die aktive Beteiligung von Betroffenen begrüßen wir ausdrücklich.

Der DSV steht in sehr engem Austausch mit verschiedenen Institutionen, um dieses Aufarbeitungsteam zu etablieren. Der DSV hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs um weiterführende Beratung und Unterstützung im gesamten Aufarbeitungsprozess gebeten. Wir stehen außerdem im Austausch mit Athleten Deutschland e.V., der Deutschen Sportjugend (dsj), und dem
Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Für die uns bereits jetzt zuteilwerdende Unterstützung in diesem wichtigen Prozess möchten wir uns ausdrücklich bedanken.

Information
Deutscher Schwimm-Verband e.V.