Schwanitz, Frenzel und DHfK-Handballer sind Sachsens Sportler des Jahres 2015
- vom 11.01.2016
Sachsens Sportler des Jahres 2015 sind Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz, Kombinations-Weltmeister Eric Frenzel sowie die Bundesliga-Handballer des SC DHfK Leipzig. Als Sportler des Sächsischen Schwimm-Verbandes wurde Paul Hentschel vom Schwimm-Club Chemnitz von 1892 für seinen Sieg über 400 Meter Freistil bei den Europaspielen in Baku mit dem begehrten Nachwuchsförderpreis geehrt. Sie wurden am Samstagabend auf der Sächsischen Sportgala des Landessportbundes Sachsen (LSB) in Dresden mit der Sächsischen Sportkrone geehrt und von den 1.000 Sportlern und Gästen gefeiert.
Fast 10.000 Teilnehmer und damit rund 1.000 mehr als im Vorjahr beteiligten sich an der Publikumsumfrage der gemeinsamen Wahl von LSB und Sächsischem Sportjournalisten-Verein (SSV). Das Expertenurteil der Fachjournalisten aus der Vorauswahl ging mit einem Drittel Gewicht in das Endergebnis ein. Schwanitz und Frenzel verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr, sie lagen bereits nach der Vorauswahl in Front. Die Handballer holten bei ihrer erst zweiten Nominierung nach 2011 vor allem dank des Publikumsvotums erstmals den Umfragesieg.
LSB-Präsident Ulrich Franzen hatte die Sächsische Sportgala im ausverkauften Internationalen Congress Center eröffnet. Mit Dankesworten wandte er sich ganz besonders an alle sächsischen Athletinnen und Athleten sowie deren Trainer: „Sie haben uns fantastische Leistungen und Siege im vergangenen Jahr geschenkt und unser kleines, starkes Sportland Sachsen überaus erfolgreich auf dem internationalen Sportparkett vertreten. Herzlichen Dank dafür!“ Sächsische Aktive gewannen 2015 insgesamt 117 Medaillen (40/45/32) bei Europa- und Weltmeisterschaften und sorgten dort für weitere 162 Platzierungen unter den besten Zehn. Sachsen behauptete damit seine bemerkenswerte Leistungssport-Position in Deutschland und ist im Vergleich zur Zahl seiner Einwohner weiterhin überproportional erfolgreich. Franzen verabschiedete unter großem Beifall des Publikums auch Bob-Pilotin Cathleen Martini, die ihre lange, erfolgreiche Karriere im vergangenen Jahr beendet hatte.
Die Sieger in den Umfrage-Kategorien
Deutschlands Sportlerin des Jahres 2015 liegt auch in ihrem Heimatland in der Gunst der Wähler vorn. Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz gewann nach ihrem Vorjahressieg die zweite Sächsische Sportkrone aus Meissener Porzellan mit 23,20 Prozent der Stimmen, die ihr Biathlon-Olympiasieger Frank-Peter Roetsch übergab. Auch Platz zwei ging an eine Leichtathletin: Hürdensprinterin Cindy Roleder, die WM-Zweite von Peking, erhielt 17,29 Prozent der Stimmen. Ein starkes Publikumsergebnis ließ Kunstturnerin Sophie Scheder noch auf Rang drei in der Umfrage klettern, die WM-Achte und Zweite der Europaspiele kam auf 16,78 Prozent.
Auch Sachsens Sportler des Jahres 2015 konnte seinen Titel verteidigen: NoKo-Team-Weltmeister und Gesamtweltcupsieger Eric Frenzel fuhr mit 28,85 Prozent der Stimmen erneut ein überzeugendes Wahlergebnis ein. Frenzel konnte die Sächsische Sportkrone wegen der wetterbedingten Weltcup-Absage in Schonach diesmal auch persönlich in Dresden entgegennehmen. MDR-Journalist Torsten Püschel, der die deutschen Kombinierer im Schwarzwald medial begleitet hätte, übergab die wertvolle Trophäe. Zweiter in der Umfrage wurde Kugelstoß-Vizeweltmeister David Storl mit 13,69 Prozent der Stimmen, Skisprung-Team-Weltmeister Richard Freitag kam mit 13,21 Prozent auf Rang drei.
Die Sportkrone für die Mannschaft des Jahres geht nach 2009 zum ersten Mal wieder nach Leipzig: Handball-Bundesliga-Aufsteiger SC DHfK Leipzig gewann dank der Stimmkraft seiner Fangemeinde mit 18,99 Prozent der Stimmen. Nach der Vorauswahl hatte der Zweitligameister der Saison 2014/15 noch auf dem vierten Platz gelegen. Die amtierende Miss Sachsen Josephin Frenzel übergab die Krone an das Team um Kapitän Lukas Binder. Damen-Volleyballmeister Dresdner SC 1898 (17,82 Prozent) und die Bundesliga-Turnerinnen des TuS 1861 Chemnitz-Altendorf (16,12) folgten auf den Umfrageplätzen.
Weitere Sportkronen vergeben
Der Trainer des Jahres 2015 wurde wie bei der Premiere im vergangenen Jahr von den sächsischen Sportjournalisten gewählt: Mit deutlichem Vorsprung votierten die Fachjournalisten für Christian Prokop. Der 37-jährige Trainer der Mannschaft des Jahres 2015 konnte den Preis nicht selbst in Empfang nehmen, er gönnt sich nach dem anstrengenden Bundesligapensum zum Jahresende aktuell ein paar Tage Skiurlaub. DHfK-Manager Karsten Günther nahm die Sportkrone von SSV-Präsident Torsten Teichert entgegen und versprach, sie in einem würdigen Rahmen an den Preisträger zu überreichen. In der Abstimmung der Sportjournalisten landete Kugelstoß-Trainer Sven Lang auf dem zweiten Platz, den dritten Platz teilten sich Frithjof Bergner (Kanu-Slalom) und Gerd Leopold (Bob).
Die Sächsische Sportkrone für das Lebenswerk verlieh der Landessportbund Sachsen an Horst Seifert von der HSG Turbine Zittau. Der 81-jährige ehemalige Schul- und Sportamtsleiter der Stadt Zittau engagiert sich seit über 50 Jahren in einer Vielzahl von Funktionen ehrenamtlich für die Entwicklung des Sports im Allgemeinen und der Leichtathletik im Besonderen. Dr. Tassilo Lenk, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Sachsen, würdigte in seiner Laudatio Engagement und Ideenreichtum des Preisträgers, die er vor allem auch in die Organisation unzähliger Sportveranstaltungen unter seiner Leitung einbrachte. Höhepunkt waren 2012 die Senioren-Europameisterschaften im Zittauer Weinaustadion mit über 4.000 Teilnehmern.
Als Förderer des Jahres wurde die Unternehmensgruppe Scholz aus Eibau geehrt. Die Firmengruppe aus der Oberlausitz mit derzeit 183 Angestellten und 18 Azubis unterstützt regionale Sportvereine im Gewichtheben, Badminton, Handball und Radsport, den regionalen Fußballverband, Kindergärten und die Organisation von Sportveranstaltungen. LSB-Präsident Ulrich Franzen übergab die Sächsische Sportkrone und lobte das Engagement des mittelständischen Unternehmens als beispielgebend.
Die diesjährigen Nachwuchsförderpreise gehen an Rodel-Juniorenweltmeisterin Jessica Tiebel vom Rennrodelclub Altenberg, im vergangenen Jahr auch bei Junioren-EM und im Gesamtweltcup erfolgreich, und den Europaspiele-Sieger über 400 Meter Freistil Paul Hentschel vom Schwimm-Club Chemnitz von 1892. Als Talentstützpunkt des Jahres wurde der Wintersportverein Grüna für sein Engagement in der Talentförderung ausgezeichnet. Die Förderpreise werden von der Stiftung Sporthilfe Sachsen verliehen und sind mit je 1.000 Euro für die Sportler sowie 2.500 Euro für den Talentstützpunkt dotiert. Zu den Preisträgern gehörten in der Vergangenheit auch aktuelle Sportgrößen wie Tina Dietze, Tina Punzel und Sophie Scheder, Eric Frenzel, David Storl, Stefan Bötticher oder Tom Liebscher.
Aus den Reihen des SSV e.V. waren für die Sportlerwahl die Wasserspringer Tina Punzel, Martin Wolfram und Sascha Klein - alle Dresdner SC 1898 - nominiert. Mit den im vergangenen Wettkampfjahr gezeigten Spitzenleistungen schlugen sie sich im Kreise der Nominierten ausgezeichnet.
Tina Punzel mit Platz 6, Martin Wolfram mit Platz 8 und Sascha Klein mit Platz 9 erreichten im Endergebnis der Sportlerwahl jeweils hervorragende Platzierungen.
Den Aktiven und deren Trainern dazu unseren herzlichen Glückwunsch.
Mit Material des LSB Sachsen