LSB-Vizepräsidentin Leistungssport: "Bin stolz auf unsere sächsischen Athleten"

LSB-Vizepräsidentin Leistungssport Heike Fischer-Jung

Bedingungen für Entwicklung sportlicher Erfolge müssen sich weiter verbessern

Heike Fischer-Jung, Vizepräsidentin Leistungssport des Landessportbundes Sachsen, hat sich zufrieden mit dem Abschneiden der sächsischen Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro gezeigt: „Ich bin sehr stolz auf unsere Athleten und die Leistungen, die sie bei diesen Olympischen Spielen gezeigt haben. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Sachsen ein starker Standort für den Spitzensport in Deutschland ist. Ich möchte allen Sportlern, ihren Trainern und Betreuern für ihren Einsatz herzlich danken und allen, die sich für den Erfolg unserer Sportler eingesetzt haben!“

31 nominierte Aktive aus sächsischen Vereinen – drei davon kamen nicht zum Einsatz – hatten bei den Spielen in Brasilien insgesamt sieben Medaillen gewonnen (3/3/1), das entspricht dem Abschneiden bei den vergangenen Spielen von London 2012 (2/5/0). Deutlich zugenommen hat allerdings die Zahl der weiteren Top-Ten-Platzierungen (4-10). Lag sie zuletzt 2012 noch bei zehn, so erreichten diesmal insgesamt 17 Sportlerinnen und Sportler eine vordere Finalplatzierung.

„Mit ein bisschen mehr Glück hätten dies auch weitere Medaillen sein können. Ich denke da an Franz Anton und Jan Benzien im Kanuslalom, Tom Liebscher auf der Sprintdistanz, Radsportler Joachim Eilers, die Synchronwettbewerbe im Wasserspringen oder auch die Sprinterinnen Cindy Roleder über die Hürden und Rebekka Haase in der Staffel. Man hat wieder einmal gesehen, dass Olympia der Treffpunkt der Besten der Besten ist, die sich vier Jahre auf diesen Höhepunkt vorbereiten. Die internationale Konkurrenz ist enorm, für eine Medaille muss alles passen: die gesamte Vorbereitung, die Tagesform und auch ein wenig Wettkampfglück“, sagte die LSB-Vizepräsidentin, die 2008 selbst Bronze bei den Spielen in Peking gewann.

„Wir müssen umso mehr alles dafür tun, dass sich die Bedingungen für unsere Athleten, die sich auf solche Erfolge vorbereiten, weiter verbessern“, machte Heike Fischer-Jung klar. „Der vom DOSB angestoßene Prozess einer Reform im deutschen Leistungssport wird sicher in diese Richtung gehen, auch wenn ich mir ganz klar wünschen würde, dass auch die Landessportbünde stärker in diesen Prozess einbezogen würden. Wir müssen aber auch eine gesellschaftliche Diskussion über die Rolle führen, die der Sport für unsere Gesellschaft hat. Dies betrifft insbesondere auch den Spitzensport und die Grundsatzentscheidung, ob wir als Gesellschaft auch in Zukunft in internationale sportliche Erfolge investieren wollen. Hier geht es auch um die Anerkennung sportlicher Leistung. Ich finde, dass man sich heute schon fast zu wenig über eine Medaille freut, wenn sie nicht golden ist, dabei verdienen auch vierte und fünfte Plätze hohen Respekt, wenn die Sportler dafür alles gegeben haben.“

Die LSB-Vizepräsidentin thematisierte auch die Rolle der Medien für die sportliche Entwicklung: „Presse, Funk und vor allem Fernsehen haben ganz klar eine Mitverantwortung dafür, wie sich der Sport entwickelt, über den sie gern berichten wollen. Wenn olympischer Sport nur alle vier Jahre öffentlich stattfindet, wird sich der Nachwuchs und deren Eltern kaum für eine Sportart entscheiden, die ihnen fremd ist. Über die Möglichkeiten für die Vermarktung und die Organisation öffentlichkeitswirksamer Wettkampfveranstaltungen muss man da gar nicht sprechen.“

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Landessportbund Sachsen e.V.