Bundesliga Wasserball SVV Plauen - SV Weiden 10 :3

SVV Plauen gewinnt Ost-Süd Derby gegen SV Weiden 1921 überraschend deutlich

Plauen. Der befürchtete Krimi  in Plauens Wasserball-Hexenkessel blieb vergangenen Samstag aus. Im mit Spannung erwarteten Ost-Süd-Derby behielten die Hausherren um SVV-Coach Jörg Neubauer stets die Oberhand und setzten sich gegen den SV Weiden 1921 mit einem deutlichen 10:3 Sieg (3:1; 4:1; 0:1; 3:0) durch.  Dabei machten es sich beide Mannschaften manchmal schwerer als nötig, viele Großchancen blieben ungenutzt. Der SVV Plauen startete mit hohem Tempo in die Partie und begann diese sofort zu dominieren. Es dauerte keine Minute, bis Centerverteidiger Stephan Roßner die rasche Führung für sein Team herstellte. Die Weidener Antwort durch Sean Ryder erfolgte einige Zeit später, zur Mitte des ersten Spielabschnitts zogen die Gäste gleich. Die Plauener gaben in ihrer konsequenten Abwehr vor allem auf Spielmacher wie Ryder oder den treffsicheren Linkshänder der Weidener, Andras Langmar, Acht und versuchten diese aus dem Spiel zu nehmen. Dagegen setzte man im Angriffsspiel auf Beweglichkeit und erarbeitete sich wertvolle Überzahlen. Schnell und treffsicher zeigte sich ins besonders Flügelspieler Tamas Korpasci, er brachte die Spitzenstädter wieder in Führung und konnte noch zwei weitere Male im Spielverlauf punkten. Seine herausragende Leistung wurde von den DWL-Offiziellen mit dem Titel „Spieler des Tages“ gewürdigt. Die erste Überzahlsituation gegen die Oberpfälzer nutzte SVV-Center Stepan Rezek, um den Vorsprung der Vogtländer zum 3:1 weiter auszubauen. Kurz vor dem Ertönen der Sirene zur Viertelpause musste erneut ein Weidener Spieler das Wasser für zwanzig Sekunden verlassen. Damit sollte das Anschwimmen im zweiten Spielabschnitt  entscheiden, ob der SVV seinen Überzahlvorteil behalten oder Weiden wieder vollzählig angreifen kann.  Nach dem Wiederanpfiff waren die Neubauer-Jungs die Schnelleren im Sprint um den Ball, was ihnen den Angriff gegen eine Weidener Mannschaft in Unterzahl ermöglichte. Diesmal war es Centerverteidiger Christian Schneider, der seine Treffsicherheit unter Beweis stellte und ohne zu zögern den Ball im gegnerischen Gehäuse versenkte. Jedoch hielten die Gäste aus Weiden trotz der offensiven Verteidigungsarbeit der Hausherren stark dagegen, beschäftigten Führungsspieler wie Kapitän Alexander Fritzsch und suchten immer wieder den Zug auf Mihaly Peterfys Tor. Nikolaj Neumann, einer der vielen talentierten Nachwuchsspieler der Oberpfälzer, überwand die Defensive der Plauener erfolgreich und verkürzte für seine Mannschaft zum 4:2. Der Treffer sollte der vorerst Letzte für die Gästeseite bleiben, die Spitzenstädter schlossen hingegen bis zur Halbzeitpause noch drei weitere Angriffe erfolgreich ab. Nachdem die Synchronschwimmerinnen des SVV den über 500 Zuschauern im Plauener Wasserballtempel, wie gewohnt  zur Abrundung der Veranstaltung eine anspruchsvolle Darbietung präsentierten, begann das dritte Viertel der Begegnung. Und dieses ließ den einen oder anderen Fan auf den tobenden Rängen des Stadtbades verzweifeln. Die Spitzenstädter erarbeiteten sich gekonnt Großchance um Großchance, doch scheiterten im entscheidenden Moment bei der Verwertung. „Im dritten Viertel hat bei uns die Konzentration nachgelassen“, so SVV-Coach Jörg Neubauer. „Unsere Chancenverwertung war schlecht, im Abschluss fehlte die einhundertprozentige Konsequenz. Bei dem brisanten Derby und dem starken Weidener Torwart flaute die Aufregung im Team nicht vollständig ab, doch die Tatsache, dass wir uns diese Situationen erkämpften, ist trotz alledem sehr positiv“, analysiert Neubauer weiter. Zunächst deutete alles auf einen torlosen Spielabschnitt hin, denn auch die Plauener Verteidigung störte beständig den Angriffsaufbau ihrer Kontrahenten und verhinderte ebenfalls gefährliche Distanzwürfe. In brenzligen Situationen war Schlussmann Mihaly Peterfy immer zur Stelle. Allerdings gelang es dem Weidener Spieler Michael Trottmann, achtzehn Sekunden vor der letzten Pause, einen Wurf zum 7:3 zwischen den Plauener Pfosten unterzubringen.
In der letzten Spielphase machten die Neubauer-Jungs nochmals von ihrer schwimmerischen Überlegenheit Gebrauch, und erzielten im schnellen Umschaltspiel drei Treffer, bei null Gegentoren. Der 10:3 Erfolg sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen erklärt der zufriedene SVV-Trainer Neubauer. „Unsere heutige Leistung  war überzeugend, so ein deutliches Ergebnis hätten wir nie erwartet. Wir wissen, woran wir im Training arbeiten müssen, in Hinblick auf die nächsten Spiele dürfen wir unsere Chancen nicht mehr vergeben“, fügt er hinzu. Das sieht Stephan Roßner, Routinier der Spitzenstädter, genauso: „Mit der Abwehr können wir sehr zufrieden sein, im Abschluss gibt es noch Verbesserungsbedarf. Wir werden im Training selbstverständlich alles geben, um uns zu verbessern, sodass wir auch die nächsten Partien für uns entscheiden können. Für uns war es natürlich wieder klasse vor diesem Publikum spielen zu dürfen, die Unterstützung macht uns stark.“
Neustadt, Potsdam und Krefeld gewannen ebenfalls ihre Begegnungen, somit nehmen die Vogtländer weiterhin den vierten Platz der Bundesligagruppe B ein.

SVV Aufgebot: Mihaly Peterfy (Tor), Rick Thiele, Christian Schubert (1), Peter Karteszi (1), Alexander Fritzsch (K), Kevin Sörensen, Tamas Korpasci (3), Moritz Neubauer, Stepan Rezek (2), Alexander Kaminke, Stephan Roßner (2), Maik Bielefeld, Christian Schneider (1)

M. Klein