Timo Sorgius und Yannis Willim holen Gold bei der DM in Berlin | sächsischer Nachwuchs zeigt sich ebenfalls stark

Sicherheitsabstand halten die sächsischen Schwimmer nur noch im Supermarkt, nicht aber zur deutschen Spitze. Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin am vergangenen Wochenende konnte vor allem Sachsens Nachwuchs zeigen, dass in den nächsten Jahren mit ihm zu rechnen sein wird. Ganze sechs Medaillen und 19 A-Finalplatzierungen fischten die Schwimmer aus dem Becken.

Besonders überraschte der Leipziger Timo Sorgius, der sich bei seinen ersten DM-Medaillen gleich zwei mal für die goldenen entschieden hat. Bereits am ersten Tag der im Rahmen „der Finals“ ausgetragenen Wettbewerbe holte er über die 200m Rücken den Sieg. Mit einer fulminanten zweiten Rennhälfte ließ er auf der letzten Bahn sogar den Olympia-Teilnehmer Christian Diener stehen. In 2:00,76 Minuten verwies er die Konkurrenz auf die Plätze. Noch mehr Ringe hing er dann zwei Tage später über die 200m Freistil ab. Gleich drei Olympioniken ließ er dieses mal alt aussehen. Der aus Halle zugezogene Neu-Leipziger gewann in 1:48,75 Minuten knapp vor Henning Mühlleitner, der über die 400m Freistil in Tokio zu sehen sein wird. Auch Poul Zellmann und Damian Wierling konnten dem 18-jährigen nichts entgegen setzen.

Seine Gegner schieben Frust, denn er schwimmt einfach zu gut Brust. Yannis Willim wird mir den schlechten Reim verzeihen, denn er hatte am Wochenende ordentlich Grund zum feiern. Über die 200m Brust gewann er wenige Minuten vor Timos 200m Freistil-Erfolg mit einer starken Zeit von 2:12,73 Minuten die Goldmedaille. Weltmeister Marco Koch musste an diesem Tag aus privaten Gründen auf seinen Start verzichten. Über die halbe Strecke sicherte sich Willim zudem den sechsten Platz in 1:02,31 Minuten. 
 
Eine weitere Abräumerin des vergangenen Wochenendes kommt vom SC Chemnitz und heißt Lara Seifert. Das junge Freistil-Talent zeigte über die 400m Freistil ein sehr gut eingeteiltes Rennen und wurde am Ende mit dem dritten Platz und einer starken Zeit von 4:17,03 Minuten belohnt. Über die doppelte Distanz wurde sie dann anscheinend erst richtig warm. Dort holte die 17-Jährige in 8:48,40 Minuten die Silbermedaille. Doch dass Lara nicht nur mit Wechselbeinschlag schnell schwimmen kann, sondern durchaus vielseitig unterwegs ist, zeigte sie über die 400m Lagen. In 4:51,32 Minuten lag sie als Vierte nicht weit weg vom Podest und über die 200m Lagen schwamm sie in 2:18,38 Minuten auf einen guten sechsten Rang.
 
Wenn man über Sachsens Nachwuchs-Talente spricht, kommt man an der jungen Rückenschwimmerin Lise Seidel aus Chemnitz nicht vorbei. Über alle Rückenstrecken präsentierte sich das erst 15 Jahre alte Talent in vorzüglicher Form. Über die 200m Rücken holte sie in 2:15,19 Minuten den vierten Rang. Die halbe Distanz schwamm sie in 1:02,89 Minuten, was für Platz sieben reichte. Auch über die 50m schaffte sie es in den A-Lauf, wo sie in 29,49 Sekunden Platz 7 erreichte. 
 
Die sächsische Sprinterfraktion ist keine Partei, sondern die beiden Bronze-Medaillengewinner Stefano Ratzeto und Georg Schubert. Ersterer startet für den ST Erzgebirge und holte über die 50m Freistil in 22,79 Sekunden den dritten Platz. Der Dresdner Georg Schubert (Dresdner SC) tat es ihm über die 50m Schmetterling gleich und landete in 24,42 zeitgleich mit dem Hamburger Tobias Schulrath auf Rang drei. 
 
Über die 200m Lagen schwamm sich der in Leipzig trainierende Dresdner Louis Dramm auf den vierten Platz. In 2:03,59 Minuten schwamm der Mann von den Dresdner Delphinen zwar am Podest vorbei aber immerhin zu einer neuen Bestzeit. Ihm gleich tat es ein weiterer Louis. Dieser (Louis Schubert) trainiert ebenfalls in Leipzig und kann sehr gut Schmetterling schwimmen. Über die 200m kam er wie Louis in 2:01,05 mit neuer Bestzeit auf den undankbaren vierten Rang. Sein Teamkollege Tim Wilsdorf kam in 2:01,83 Minuten auf den sechsten Platz.
 
Thomas Rohmberger
Öffentlichkeitsarbeit SSV
 
Der Vorstand und das Präsidium des SSV möchte allen Schwimmern und Schwimmerinnen ganz herzlich zu den Leistungen am letzten Wochenende gratulieren. Vor allem gilt der Dank aber auch für die Arbeit der Trainer und Trainerinnen und den Teams rund um die Trainingsgruppen.