Sachsens Schwimmer trotzen dem Sommerloch – mit internationalen Medaillen und Final-Überraschungen

Sachsens Top‑Schwimmer taten in den letzten Wochen alles dafür, dass beim Gedanken an diesen Sommer 2025 nicht nur Welse in unseren Köpfen schwimmen – denn bissig geschwommen sind die sächsischen Nachwuchs‑Talente bei gleich drei internationalen Groß‑Events. Und das dann sogar noch überaus erfolgreich: Besonders famos war dabei der WM‑Final‑Einzug der Chemnitzerin Lise Seidel über die 200 m Rücken, in dem sie auf der letzten Bahn sogar schneller flog als das gesamte Feld. Bei den U23‑Europameisterschaften gab es eine Medaille und zahlreiche Finalplatzierungen sächsischer Schwimmer zu bestaunen und auch bei den Olympischen Jugendspielen (EYOF) in Skopje gab Edelmetall zu bejubeln.

Schwimm‑WM 2025 in Singapur: Lise Seidel rückt sich ins Finale

Die 18‑jährige Chemnitzerin Lise Seidel sorgte bei ihrer ersten Weltmeisterschaft direkt mal für Aufsehen. Über ihre Paradestrecke, die 200 Meter Rücken, schwamm sie sich überraschend auf Rang Sechs ins Finale und damit zu ihrem bisher größten Karriere‑Erfolg. Bereits im Vorlauf hatte die WM‑Debütantin mit einer neuen Bestzeit überzeugt, die sie im Halbfinale in 2:08,75 Minuten noch einmal um 1,25 Sekunden verbesserte. Auf der letzten Bahn des Halbfinals zündete sie dabei nochmal richtig den Turbo und schwamm die schnellste 50m‑Zeit des gesamten WM-Feldes. Im Finale reichte es dann zwar nicht mehr für den ganz großen Sprung, doch mit 2:10,01 Minuten und einem tollen achten Platz kann sie nun mit positiven Eindrücken die Sommerpause antreten.
Neben ihrer Einzelleistung trug Seidel auch zum Erfolg der deutschen 4×100 m Lagenstaffel bei. Gemeinsam mit Anna Elendt, Angelina Köhler und Nina Holt qualifizierte sie sich für das Finale, in dem das Quartett in 3:56,02 Minuten auf Platz 6 anschlug.

Auch Timo Sorgius war in Singapur ordentlich am Wasser umwelsen. Der in der Schweiz trainierende Leipziger sprang über die 4×200 m Freistil zusammen mit Lukas Märtens, Rafael Miroslaw und Jarno Bäschnitt für Team GER ins Wasser. Als Schlussschwimmer erkämpfte Timo Rang 9 für seine Mannschaft. In 7:07,54 Minuten fehlten nur wenige Zehntel zum Einzug ins Finale. 

 

U23‑EM in Samorin: Team-Medaille für Timo Sorgius

Auch bei den Nachwuchs Titelkämpfen der U23-EM in Skopje konnten sich sächsische Schwimmer teuer verkaufen. Als Vorlaufschwimmer der deutschen Mixed‑Staffel über die 4×100 m Freistil half Timo Sorgius dem Deutschen Quartett ins Finale – später gewann das Team Silber, nur drei Hundertstel hinter dem Quartett aus Ungarn. Über seine Paradestrecke, die 200 m Freistil, lieferte er mit 1:47,93  Minuten im Finale eine sehr starke Leistung ab und schlug als Sechster an. 

Die Wettbewerbe in Skopje fanden kurz vor der WM statt. Das hielt die Chemnitzerin Lise Seidel jedoch nicht davon ab, kurz vorher nochmal ordentlich Wettkampf-Meter zu sammeln und in die mazedonische Hauptstadt zu fahren. Mit einem achten Rang über die 100m Rücken (1:02,00), Platz 11 über die 200m Rücken (2:16,36) und Rang 14 über die 200m Freistil  (2:02,15) konnte sie bereits ihre steigende Formkurve an die Anzeigetafel malen.

Weitere Ergebnisse bei der U23‑EM 2025:

  • Louis Dramm (Dresdner Delphine):
    • 200m Lagen: 2:02,00 Minuten – Platz 10
    • 100m Schmetterling: 53,83 Sekunden – Platz 21
  • Timo Sorgius (SSG Leipzig):
    • 50m Freistil: 23,45 Sekunden – Platz 39
    • 100m Freistil: 50,15 Sekunden – Platz 18
  • Louis Schubert (SSG Leipzig):
    • 4x100 Lagen mixed: 3:50,87 - Platz 5
    • 50m Schmetterling: 24,60 Sekunden – Platz 29
    • 100m Schmetterling: 54,07 Sekunden – Platz 26
    • 200m Schmetterling: 1:58,92 – Platz 11

 

JEM in Samorin: Medaille durch Yara-Fay Riefstahl

Yara-Fay Riefstahl erreichte mit der 4x100 Meter Lagen-Staffel den 2. Platz und dadurch die einzige Medaille für Sachsen. Außerdem schwamm sie auf den 7. Platz über 100 Meter Schmetterling und auf den 12. Platz über 200 Meter Schmetterling. 

Julia Ackermann zeigte sich besonders stark auf den langen Freistilstrecken: Sie belegte den 5. Platz über 800 Meter und den 8. Platz über 1500 Meter Freistil. Auch über 400 Meter Freistil erreichte sie einen respektablen 16. Platz.

Für die SSG Leipzig startend sicherte sich Limaris Dix ebenfalls tolle Ergebnisse. Er erreichte mit den Staffeln über 4x100 Freistil Mixed (4. Platz) und 4x200 Freistil männlich (6. Platz) Plätze im Finale. Mit der Staffel über 4x100 Meter Freistilstaffel (männlich) schaffte er den 12. Platz. Im Einzel reichte es für den 43. Platz über 100 Meter Schmetterling und den 45. Platz über 100 Meter Freistil. Über die doppelte Distanz kam er auf den 38. Platz.

Leni von Bonin, für den Dresdner SC am Start, zeigte besonders ihre Stärke im Schmetterling und Lagen. Sie belegte den 7. Platz über 200 Meter Schmetterling und den 13. Platz mit der 4x100 Meter Lagen-Staffel (mixed). Über 400 Meter Lagen erreichte sie im Vorlauf den 7. Platz, aber konnte als 3. beste Deutsche leider nicht ins Finale einziehen.

Ebenfalls für Leipzig am Start der Rückenschwimmer Mitja Bauer. Er belegte den 13. Platz über 50 Meter Rücken, den 8. Platz über 100 Meter Rücken und den 20. Platz über 200 Meter Rücken.

Emma Luise Breuer zeigte ihre Stärke auf den Bruststrecken. Mit folgenden Plätzen feierte sie ihr Debüt auf der internationalen Bühne: 36. Platz über 100 Meter Brust, 27. Platz über 200 Meter Brust und 42. Platz über 50 Meter Brust.

 

EYOF in Skopje: Staffel-Bronze für Elias Himmmelsbach

Beim European Youth Olympic Festival (EYOF) können junge Athleten schonmal olympische Luft im Kleinen schnuppern. Der Chlorgeruch des Schwimm-Stadions im mazedonischen Skopje wird vor allem dem Leipziger Elias Himmelsbach in Erinnerung bleiben. In der 4x100m Freistil Staffel sicherte er sich zusammen mit Jannis Kube, Theodor Büscher und Nils Woddow mit einer Zeit von 3:31,23 Minuten die Bronzemedaille. Das Team kämpfte leidenschaftlich und setzte sich am Ende mit hauchdünnen 14 Hundertstelsekunden gegen die viertplatzierten Rumänen durch. 

Ein beachtliches Ergebnis erzielte das Talent von der SSG Leipzig auch über die 200m Freistil. In 1:56,99 Minuten schwamm sich der 15-Jährige im Finale auf den achten Platz. In der 4x100m Lagen Staffel belegte er zudem Rang sechs (3:56,69).

Himmelsbachs Teamkollegin Fanny Milbach zeigte ebenfalls eine starke Schwimm-Performance bei den Wettbewerben in Mazedonien. In der 4x100m Lagenstaffel erkämpfte sie gemeinsam mit Evelyn Wegrotzki, Meggy Messel und Jennifer Herfert einen soliden sechsten Platz mit einer Zeit von 4:19,90 Minuten.

In der Staffel konnte auch Karla Brosche Finalluft schnuppern. Über die 4x100m Freistil Staffel schwamm sich die Chemnitzerin zusammen mit ihrem Team in 3:52,77 Minuten zu Platz sechs. 

Mika Leonhardt (SSG Leipzig) konnte sich bei seinen 200m Schmetterling mit einer persönlichen Bestleistung von 2:08,75 Minuten über den achten Platz freuen.

Weitere Ergebnisse beim EYOF 2025 (Skopje)

  • Fanny Milbach (SSG Leipzig):
    • 100 m Rücken: 1:05,40 – Platz 12
    • 200 m Rücken: 2:24,00 – Platz 15
  • Elias Himmelsbach (SSG Leipzig):
    • 200m Freistil: 1:56,68 - Platz 8
    • 400 m Freistil: 4:10,35 – Platz 11
  • Mika Leonhardt (SSG Leipzig):
    • 100 m Schmetterling: 1:00,19 – Platz 22
    • 200m Schmetterling: 2:08,49 - Platz 8
    • 400 m Lagen: 4:52,34 – Platz 21
  • Karla Brosche (SC Chemnitz von 1892):
    • 50 m Freistil: 0:26,87 – Platz 12
    • 100 m Freistil: 0:59,46 – Platz 25

Wir gratulieren zu den tollen Erfolgen und wünschen den Schwimmerinnen und Schwimmern und den Trainer nun eine tolle Sommerpause! 

Thomas Rohmberger
Öffentlichkeitsarbeit SSV