Meisterhaft bei Meisterschaft – Zahlreiche DM-Medaillen für Sachsens Schwimm-Asse

Antonia Schirmer SV Handwerk/SSG Leipzig (Foto: Thomas Rohmberger)

Bei den in der vergangenen Woche ausgetragenen Deutschen Meisterschaften hatten die Augen sächsischer Schwimmfans einiges zu gucken. Sie mussten dabei zeitweise sogar schielen, denn neben den Beckenwettbewerben, die im Rahmen der „Finals“ in Berlin veranstaltet wurden, konnte man gleichzeitig die in Mölln ausgetragenen nationalen Freiwassermeisterschaften verfolgen. Bei beiden Wettbewerben konnten die sächsischen Schwimm-Asse mit Medaillen glänzen.

Wer sich zwischen dem Jagen und Sammeln nicht entscheiden kann, der darf beim Gespräch über Timos Sorgius (SV Handwerk/SSG Leipzig) Meisterschaftsergebnisse ruhig beide Begriffe benutzen. Gejagt hatte Timo besonders auf den letzten Metern seine Gegner, Medaillen sammelte er dann anschließend bei der Siegerehrung ein. Mit einem kompletten Medaillensatz reiste Timo Sorgius am Sonntag aus der Berliner Olympiaschwimmhalle nach Hause. Über die 200m Freistil verteidigte der gebürtige  Konstanzer seinen Titel aus dem letzten Jahr und holte in 1:48,31 Minuten in einem packenden Zielsprint die Goldmedaille nur sechs Hundertstel vor Olympia-Schwimmer Poul Zellmann (1:48,37). Über die halbe Distanz schmückte er sich in 50,20 Sekunden mit Silber und über die 200m Rücken machte der Zweimetermann in 2:01,71 Minuten mit Bronze seinen Plaketten-Satz voll. Auch wenn sein Satz bereits für Erfolg steht, lautet unserer hier nochmal: Das war stark!

Stark war auch die Leistung von David Thomasberger (Post SV/SSG Leipzig) bei seinen 200m Schmetterling. Über seine Paradedisziplin holte der Deutsche Rekordhalter in 1:57,17 Minuten mit deutlichem Abstand auf seine Konkurrenten die Goldmedaille. Über die 200m Lagen landete er in 2:03,06 Minuten zudem knapp hinter den Podestplätzen auf dem vierten Rang. Die Deutschen Meisterschaften waren nicht Davids letzte Wettkampfstation in dieser Saison. Die bereits erwähnten wachen Augen sächsischer Schwimm-Aficionados können Thomasberger dann im August nochmal bei der EM in Rom hinterher stieren. Im legendären WM-Schwimmstadion von 2009 wird der gebürtige Saalfelder dann für das Nationalteam auf die Startbrücke laufen.
Für Yannis Willim vom Post SV/SSG Leipzig lief es in Berlin ebenfalls rund. Über die 200m holte der breit gebaute Brustschwimmer in 2:17,19 Minuten Bronze über seine Paradestrecke.
Eine weitere Medaille holte der für den ST Erzgebirge startende Frankfurter Stefano Razeto. Über die 50m Freistil schlug der 36-Jährige nach 22,78 Sekunden als Dritter an. Der Sprint-Routinier schwamm zudem über die 50m Rücken auf den Achten Rang.  
Vom Routinier kommen wir nun zu einem Rookie. Jonas Clauss (SV Handwerk/SSG Leipzig), der in Berlin sein Debüt in der nationalen offenen Klasse feierte, schwamm sich direkt mal auf drei Strecken unter die Top Sechs Deutschlands. Über die 400m Lagen (4:32,21) und die 800m Freistil (8:20,76) schlug er als Fünfter an. Die 1500m Freistil finishte der Leipziger in 16:01,92 Minuten auf Rang sechs.  
Die Medaillenausbeute wird komplementiert von den zahlreichen Finalplatzierungen der sächsischen Athleten. Insgesamt standen 20 mal Sportler aus Sachsen in den A-Finals auf dem Block und 29 mal reichte es für eine Top Ten Platzierung.

Auf weniger geregelten Bahnen als im Becken, aber dafür mit mehr Ellenbogen, lieferten sich die deutschen Ausdauerschwimmer im 250 Kilometer entfernten Mölln packende Rennen. Bei den dortigen Deutschen Freiwassermeisterschaften konnte aus sächsischer Sicht besonders der Chemnitzer Alexander Grätz (SC Chemnitz) glänzen. Über die 10 Kilometer schwamm der 21-Jährige in einem packenden Rennen nur knapp am Sieg vorbei und holte in 1:54:58,09 Silber hinter Noah Lerch (1:54:57,60) die Silbermedaille. Davon hatte Alex nach dem Wochenende sogar zwei umhängen. Zusammen mit seinem Team (Julia Ackermann und Jonas Kusche, SC Chemnitz) schwamm er in der 3x1,25 km Mixed-Staffel ebenfalls auf Platz zwei der offenen Wertung. Neben den Medaillen bei den Erwachsenen konnten die Schwimmer der Ausdauer-Hochburg Chemnitz zudem mit zahlreichen Top-Platzierungen in den Jugendwertungen aufwarten.
Die Ergebnisse zeigen, dass wir wohl auch in Zukunft unseren Augenspagat zwischen den Becken- und den Freiwasser-Wettbewerben gut trainieren sollten. In diesem Sinne wünschen wir herzlichen Glückwunsch und frohes Schielen!

Die kompletten Ergebnisse könnt ihr unter den folgenden Links nachlesen:

DM 2022: https://schwimm-dm.de/dm-schwimmen/ergebnisse/
Freiwasser DM: https://dmf-moelln.de/wp-content/uploads/2022/06/2022-06-25_DMF_Moelln_P.pdf

Thomas Rohmberger
Öffentlichkeitsarbeit SSV