Schwimmfans werden sich bei dem neuen Wettkampfmodus erinnert fühlen, an die coronabedingt ins Leben gerufene Leipziger ISL. In einem knackigen, kurzen Wettkampf treten hierbei drei Teams zusammengesetzt aus Schwimmern aller Altersbereiche gegeneinander an. Nun bekommt das innovative Konzept einen größeren Rahmen, bei dem zu den Leipziger Teams nun Schwimmer der Stützpunkte in Dresden und Chemnitz dazu stoßen und um die Team Trophy kämpfen. Pro Matchday treffen dann jeweils die Teams aus zwei der drei Städte aufeinander. Zum Ende der Saison ist dann ein großes Finale geplant, bei dem das beste Team der Saison ausgeschwommen wird. Ein Team besteht jeweils aus ca. 25 Athletinnen und Athleten unterschiedlichen Alters. Die beste Sportlerin bzw. der beste Sportler der Auswahl wird durch die Rudolph-Punktetabelle ermittelt und zum Team-Leader gekürt. Je Match wird immer das gesamte Wettkampfprogramm geschwommen. Der Ablauf und die Wertung gestaltet sich im Vergleich zu gewohnten Wettkämpfen aber etwas anders. Das lange Durchlaufen der einzelnen Wettkampfläufe von Mädchen und Jungen wird durch begrenzte Teilnehmer und „mixed“ Läufe ersetzt. Alle Einzelwettkämpfe werden gemäß dem Race Day Format als Mannschaftswettkämpfe ausgetragen. Dabei können maximal vier Schwimmer je Team über eine Strecke an den Start gehen, wobei nur die zwei nach Rudolphpunkten besten Leistungen in die Gesamtwertung mit einbezogen werden.

Am vergangenen Montag (03.10.2022) wurde das Konzept in der Schwimmhalle im Sportforum in Chemnitz erstmalig in die Tat umgesetzt. Die Gastgeber stellten mit den „Spartans“ und den „Wolverines“ zwei Mannschaften. Leipzig schickte mit den „Panthers“, den „Golden Gators“ und den „Dragons“ drei Teams auf die Blöcke. Den erfolgreichsten Ausgang hatten am Ende mit 287,8 Punkten die Schwimmer der Leipzig Panthers, dicht gefolgt von den Chemnitzer Spartans mit 276,5 Punkten und den Wolverines (Chemnitz) mit 273,1 Punkten. 

Neben der Teamwertung gibt es zusätzlich eine Einzelwertung der punktbesten Leistungen nach der Rudolph-Punktetabelle. Hier hatte die Junioren-Europameisterin Julia Ackermann (Wolverines) mit starken 15,7 Punkten über die 800m Freistil die Nase ganz vorn. Dahinter reihte sich der Leipziger Kristian Kyziridis (Panthers) ein. Er holte über die selbe Strecke 14,2 Punkte. Den dritten Platz schnappte sich Lise Seidel (Wolverines) mit 13,7 Punkten über die 200m Freistil.  

 

Das Konzept der „Team Swim Race Days“ stößt schon jetzt in seiner Startphase auf positives Feedback. Der schnelle Wettkampfmodus ermöglicht eine Durchführung in zwei bis drei Stunden. Zudem werden die Athleten motiviert, andere Strecken und Techniken auszuprobieren, was man im Finale einer Deutschen Meisterschaft so zum Beispiel weniger tun kann. Der Team-Charakter ist zudem eine motivierende Möglichkeit, zu der ein oder anderen Bestzeit zu fliegen. Man darf sehr gespannt sein, auf die Entwicklung des neuen Wettkampfformats, das durchaus Potenzial hat, die Attraktivität des Schwimmsports weiter zu steigern.

 

Thomas Rohmberger, Gerlind Kempe